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Warnhinweis zu Schott-/Ecoran-Photovoltaikmodulen: Was betroffene Betreiber jetzt wissen und tun sollten Rückseitenfolien bergen Sicherheitsrisiken

Aktuelle Warnung: Rückseitenfolien von Schott-/Ecoran-Photovoltaikmodulen bergen Sicherheitsrisiken

Die Ecoran GmbH, Nachfolgerin der insolventen Schott Solar AG, hat eine dringende Warnung zu bestimmten älteren Photovoltaikmodulen veröffentlicht. Diese betrifft insbesondere Module, die zwischen 2005 und 2012 gefertigt wurden und möglicherweise mit defekten Rückseitenfolien aus Polyamid (PA) oder PET ausgestattet sind.

 

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Die Gefahr

Durch Materialalterung kann es zu elektrischen Überschlägen oder Stromschlagrisiken kommen. Die Schäden sind äußerlich oft nicht sichtbar, können aber ernsthafte Gefahren für Personen, Gebäude und Elektroinstallationen darstellen.


Empfehlung von Schott-/Ecoran: Sicherheitsüberprüfung durch Fachfirma

Ecoran rät in ihrem öffentlichen Warnhinweis, die betroffenen Module durch eine qualifizierte Elektrofachkraft überprüfen zu lassen. Nur so kann festgestellt werden, ob:

  • die Rückseitenfolie beschädigt ist,
  • das Modul sicher weiterbetrieben werden darf,
  • oder ein Austausch erforderlich ist.

Garantiebedingungen: Was hat Schott Solar zugesagt?

Laut den Garantiebedingungen der Schott Solar AG (Stand 2010) galten zwei wesentliche Zusagen:

Produktgewährleistung (5 Jahre)

  • Garantie auf Material- und Verarbeitungsfehler für 5 Jahre ab Lieferdatum ab Werk.
  • Innerhalb dieser Frist hätte ein Mangel schriftlich gerügt werden müssen.
  • Diese Frist ist bei heute betroffenen Modulen regelmäßig abgelaufen.

Leistungsgarantie (bis zu 30 Jahre)

  • Für Standardmodule mit Glas-Glas-Aufbau:
    30 Jahre Leistungsgarantie, mit einer Restleistung von mindestens 82,5 % der Nennleistung am Ende der Laufzeit.
  • Für herkömmliche Standardmodule:
    25 Jahre Leistungsgarantie, mit einer Restleistung von mindestens 80,2 %.
  • Aber!:
    • Nur Minderleistung ist von dieser Garantie erfasst – nicht Materialmängel wie defekte Rückseitenfolien.
    • Transporte, (De-)Montage und sonstige Aufwendungen des Endkunden sind nicht von der Garantie umfasst.
    • Die Garantie greift nur, wenn das Modul am ursprünglichen Ort verbaut ist, keine Manipulationen erfolgt sind und die Montage ordnungsgemäß war.

Wer zahlt die Überprüfungskosten?

Ihre Rechte als Betreiber von Schott-/Ecoran-Photovoltaikmodulen

Viele Betreiber fragen sich aktuell, warum sie die Prüfungskosten tragen sollen, obwohl es sich um einen sicherheitsrelevanten Produktmangel handelt.

Produktsicherheitsgesetz
Hersteller und Inverkehrbringer dürfen nur sichere Produkte auf den Markt bringen. Werden nachträglich Gefahren bekannt, müssen sie aktiv Maßnahmen ergreifen – z. B. Warnungen aussprechen oder Rückrufe veranlassen.

Schlussfolgerung:
Wenn die Rückseitenfolie ein sicherheitsrelevanter Mangel ist, könnte Ecoran als Rechtsnachfolger verpflichtet sein, die Gefahrenbeseitigung zu finanzieren, einschließlich der Prüfungskosten.


Produkthaftungsgesetz
Ist durch die Mängel ein Schaden entstanden (z. B. Gebäudebrand oder Personenschaden), haftet der Hersteller verschuldensunabhängig. Die Beweisführung ist hier allerdings komplex.


Was passiert, wenn Mängel festgestellt werden?

Wird ein Modul als sicherheitsgefährdend eingestuft, sind die folgenden Schritte wahrscheinlich:

  • Sofortige Außerbetriebnahme (ggf. durch Netzbetreiber verlangt)
  • Erneuerung der Module auf eigene oder fremde Kosten
  • Mögliche Inanspruchnahme von Produkthaftung oder Installationsunternehmen, je nach Einzelfall
  • Meldung an Behörden möglich oder erforderlich

Ein rechtlicher Beistand hilft hier, die Verantwortlichkeiten zu klären und mögliche Ansprüche durchzusetzen.


Was sollten betroffene Betreiber jetzt tun?

  • Anlagendaten prüfen: Wurden Schott-Module verbaut? Falls ja, welche Seriennummern?
  • Warnhinweis von Ecoran beachten. Diesen finden Sie hier.
  • Überprüfung durch Elektrofachkraft veranlassen.
  • Kosten dokumentieren – für eine mögliche spätere Erstattung.
  • Rechtsberatung einholen, bevor Sie die Kosten selbst tragen.

Spezialisierte Rechtsanwälte helfen Ihnen, Ihr Recht durchzusetzen!

Unsere auf Verbraucherschutz und Erneuerbare Energien spezialisierte Kanzlei von Buttlar Rechtsanwälte setzt die Rechte betroffener Kunden bundesweit durch. In den meisten Fällen erzielen wir für unsere Mandanten eine außergerichtliche Lösung. Wenn nötig, setzen wir die Ansprüche unserer Mandanten auch gerichtlich durch.

Wir prüfen für Sie:

  • Ob ein Garantieanspruch oder ein Produkthaftungsanspruch besteht
  • Ob Ecoran oder ein Dritter für die Kostenübernahme verantwortlich ist
  • Wie Sie Ihre Rechte effektiv und rechtssicher geltend machen

Wenn Sie betroffen sind, handeln Sie jetzt und setzen Sie sich mit uns über das Kontaktformular zur Vereinbarung einer kostenlosen Erstberatung mit einem unserer erfahrenen Rechtsanwälte in Verbindung. Wenn Sie rechtschutzversichert sind, stellen wir für Sie kostenfrei eine Deckungsschutzanfrage.

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